(red) Demokratische Rechte, wie wir sie heute haben und manchmal gar nicht mehr wahrnehmen, gab es während der Nazi-Diktatur nicht. Das Recht auf Meinungsfreiheit war – wie eigentlich alle Menschenrechte – außer Kraft gesetzt. Eine Meinung zu haben, die nicht der Meinung des Diktators entsprach, war gefährlich. Sie zu äußern, sogar lebensgefährlich. Trotzdem haben nicht alle Menschen in Deutschland geschwiegen. Viele haben es mit mehrdeutigen Witzen, Liedern oder Kabarett-Stücken gewagt, gegen den Terror zu opponieren. Und die Mächtigen hatten Angst davor. Mit allen Mitteln versuchten sie diese Stimmen zum Verstummen zu bringen. Was ihnen aber nicht gelang. Selbst in den KZ wurden Protestlieder gesungen.
Die beiden Gevelsberger Thomas Scherffig (Gesang) und Jürgen Taake (Texte) haben mit dem Hagener Pianisten Norbert Neukamp Witze, Sketche und Lieder von den 20-er Jahren bis in die frühe Bundesrepublik zu einem abendfüllenden Programm zusammengetragen, das sie nach der „Premiere“ im Januar nun schon zum dritten Mal vortragen. Wer mehr über die Schicksale einzelner Künstler erfahren, Lieder aus dem Widerstand, „entartete“ Musik, „Negermusik“ und jiddische Lieder hören oder sich an Schlagern oder „Gassenhauern“ erfreuen möchte, ist herzlich eingeladen am Dienstag, 13. Oktober 2009, um 19.30 Uhr in die Bierstube des IG-Metall-Bildungszentrums in Sprockhövel zu kommen. Der Eintritt ist frei.
Unter dem Motto „. . . und dann will es keiner gewesen sein“ versprechen Scherffig, Taake und Neukamp einen durchaus vergnüglichen Abend – wenn einem auch oft das Lachen im Halse stecken bleibt.
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